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„Politik und Poetik der Toponymie, Identität und Ort in mehrsprachigen Gebieten. Eine vergleichende Studie über Kärnten (Österreich) und das Teschener Gebiet (Tschechien)“ ist ein dreijähriges Projekt (von Januar 2016 bis Dezember 2018), das von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien und der Universität Ostrau durchgeführt wird. Das Projekt betrachtet Ortsnamen in den mehrsprachigen Gebieten Kärntens (Österreich) und Teschens (Tschechien) aus der kulturgeographischen Perspektive.

Ortsnamen in mehrsprachigen Gebieten sind ein wichtiger Marker der Präsenz von Minderheiten in der Region. Ihre Verwendung und die Diskussionen, die sie umgeben, vermitteln einen Einblick, wie verschiedene Gruppen ihre Beziehung zum geographischen Raum und zueinander sehen. Durch das Studium der Ortsnamen können wir erkennen, wie sich die Menschen auf den geographischen Raum beziehen, den sie bewohnen und wie sie sich gegenseitig sehen. Die diskursiven Aspekte von Ortsnamen treten in mehrsprachigen Gebieten in den Vordergrund, wo mehrere Varianten im täglichen Gebrauch sind und politische Bedeutung haben.

Ein Team von Forschern aus Österreich und Tschechien – Kulturgeographen, Anthropologen und Linguisten – untersucht mehrsprachige Ortsnamen im Hinblick auf Landschaft, Identität und Minderheitenrechte. Die Forscher wenden eine Vielzahl von Methoden an – von der Archivforschung bis hin zur Diskursanalyse der Sprachlandschaft und zu umfangreichen Umfragen und Interviews mit Bewohnern –, um ein besseres Verständnis der Art und Weise zu erhalten, wie Menschen durch die Ortsnamen, die sie benützen, sich auf den Raum beziehen, den sie bewohnen.